Entwicklung des Projektmanagements: Teil 3

Katharina Reiter Katharina Reiter
Portrait von Falk Janotta, Gründer und Geschäftsführer der intelliExperts GmbH 

Interview mit Falk Janotta  

Einblicke in mehr als 40 Jahre Erfahrung  

Stellen Sie sich einmal vor und fassen Sie Ihre Arbeitserfahrung grob zusammen.  

Falk Janotta: Ich bin Falk Janotta und arbeite seit 1979 in der IT. Damals hieß es noch Elektronische Datenverarbeitung (EDV), und ich habe mit Lochkarten programmiert. Nach meinem Informatikstudium war ich in Wirtschaftsunternehmen und Unternehmensberatungen im IT-Management tätig. Seit 2004 bin ich selbstständiger IT-Interimsmanager. 2015 habe ich die intelliExperts GmbH gegründet, eine Vermittlungsagentur für Projektexperten.  

Wie sich Projektmanagementmethoden verändert haben  

Wie haben sich die Projektmanagementmethoden in den letzten 25 Jahren weiterentwickelt?  

Falk Janotta: Ich habe mit unternehmensinternen Methoden angefangen und später z. B. PRINCE2 oder agile Methoden wie Scrum kennengelernt. Der Einfluss neuer Methoden auf das Projektmanagement ist meines Erachtens begrenzt. Die Grundprinzipien bleiben gleich – es zählen Kommunikation, Soft Skills im Projektmanagement wie Empathie, Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit. Entscheidend ist das passende Team mit den richtigen Projektexperten an den richtigen Stellen.  

Agilität vs. Wasserfallmodell  

Welche Rolle spielen agile Methoden wie Scrum oder Kanban?  

Falk Janotta: Sie bringen mehr Flexibilität, aber auch Risiken. Ohne fundierte Schulung entstehen Missverständnisse. Beispiel: Ein Teilnehmer wollte in einem „Daily“ ein Protokoll führen – die Antwort: „Brauchen wir nicht mehr, wir sind doch jetzt agil.“ Ein Trugschluss, der zeigt, wie wichtig eine fundierte Einführung ist.  

Wie stehen diese Methoden im Vergleich zum Wasserfallmodell?  

Falk Janotta: Das Wasserfallmodell hat weiterhin seine Berechtigung – etwa bei der ERP-Einführung. Besonders bei der Einführung von SAP S/4HANA bevorzuge ich diese Methode. Einzelne Teilprojekte – z. B. Webshop-Integration – lassen sich hingegen gut agil managen. Wichtig ist: Methoden sinnvoll kombinieren und klar im Projektplan verankern.  

Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Projektmanagement  

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit im Projektalltag?

Falk Janotta: Nachhaltigkeit ist omnipräsent. Als Projektleiter achte ich auf digitale Arbeitsweisen, reduziere Reisen – aber persönliche Meetings bleiben entscheidend. Wenn Nachhaltigkeit in Projektzielen nicht berücksichtigt ist, muss ich eine Anpassung des Projektplans herbeiführen.  

Wie wirkt sich Digitalisierung aus? Welche Tools sind relevant?  

Falk Janotta: Projektmanagement-Tools gibt es viele – ich wähle nach Bedarf. Die Digitalisierung beeinflusst insbesondere Kommunikation und Zusammenarbeit.  

Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz (KI)?  

Falk Janotta: Künstliche Intelligenz wie ChatGPT kann unterstützend wirken, z. B. beim Entwurf eines Projektplans für SAP S/4HANA. Die Inhalte basieren aber auf offenen Quellen – die Validierung durch erfahrene Projektleiter bleibt essenziell. Projektmanagement braucht menschliche, nicht nur maschinelle Intelligenz.  

Soft Skills: Der unterschätzte Erfolgsfaktor  

Welche Bedeutung haben Soft Skills im Projektmanagement?  

Falk Janotta: Sie sind entscheidend, weit wichtiger als fachliches Know-how. Fachliche Lücken lassen sich über Schulung oder externe Projektexperten schließen. Soft Skills im Projektmanagement wie Kommunikation, Empathie, Verlässlichkeit sind nicht kurzfristig vermittelbar. Leider werden diese Werte heute oft vernachlässigt – mit negativen Folgen für viele Projekte.  

Virtuelle Teams und Remote Work: Chancen und Grenzen  

Wie sinnvoll sind Remote-Work und virtuelle Teams?  

Falk Janotta: Grundsätzlich nützlich, aber nicht für jede Situation. Persönliche Meetings sind durch nichts zu ersetzen. Remote-Arbeit kann dennoch zur Nachhaltigkeit beitragen, wenn sie gezielt eingesetzt wird.  

Qualifikationen und Karriere im Projektmanagement  

Was ist das ideale Skillset für einen Projektleiter?  

Falk Janotta: Eine solide Ausbildung in einer Projektmanagementmethode und Praxiserfahrung. Jeder Fehler ist eine Lernchance. Mein Trainer sagte einmal: „Vergesst alles Gelernte – macht Projekte und lernt daraus.“ Das hat sich bewährt.  

Was bringen Zertifizierungen?  

Falk Janotta: Meiner Erfahrung nach wenig. Niemand hat je nach meinem PRINCE2-Zertifikat gefragt. Entscheidend sind Erfahrungen, nicht Papiere.  

Beruf mit Zukunft: Warum Projektmanagement fasziniert  

Warum sollte man Projektleiter werden?  

Falk Janotta: Kein Projekt gleicht dem anderen – es ist immer spannend. Man arbeitet mit Menschen, bewältigt Herausforderungen und entwickelt sich ständig weiter. Gute Projektleiter sind rar – mit ihnen läuft vieles schneller, günstiger und besser.  

Fazit  

Projektmanagement bleibt ein hochdynamisches, anspruchsvolles Feld, das klare Strukturen, Empathie und methodische Sicherheit vereint. Ob ERP-Einführung, SAP S/4HANA, agil oder Wasserfallmodell – der Erfolg hängt von der Kompetenz der Projektleiter und Projektexperten ab.  

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