Das Thomas-Kilmann-Konfliktmodell (TKI)  

Katharina Reiter Katharina Reiter
 Zwei Köpfe in Rot und Blau mit entgegengesetzten Pfeilen – symbolisiert Konflikt und Konfrontation.

Konflikte sind im Projektmanagement unvermeidlich. Um Konflikte zielführend zu lösen, sollten Sie deren Dynamiken verstehen. Mithilfe des Thomas-Kilmann-Konfliktmodells können Sie menschliches Verhalten in Konfliktsituationen analysieren. Es bietet Ihnen praktische Ansätze zur Konfliktbewältigung. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen das Modell und seine Anwendung im Projektkontext vor.  

Was ist das TKI-Modell?  

 Zwei Holzfiguren betrachten einen Knoten – steht für komplexe Konflikte und gemeinsame Lösungsfindung.

Das TKI-Modell ist ein Instrument zur Analyse und Bewertung von Konfliktsituationen. Entwickelt von Kenneth W. Thomas und Ralph H. Kilmann zeigt es auf, welche Konfliktverhaltensstile Menschen abhängig von ihrem Kooperationswillen und Durchsetzungsvermögen haben.  

Die zwei Grunddimensionen des Konfliktverhaltens  

Kooperationswille  

Der Fokus liegt auf der Orientierung an den Interessen und Bedürfnissen anderer.  

Durchsetzungsvermögen  

Hier steht das eigene Interesse im Vordergrund – verbunden mit dem Willen zur Selbstbehauptung.  

Fünf Konfliktverhaltensstile nach dem TKI-Modell  

1. Dominieren  

Niedriger Kooperationswille, hohes Durchsetzungsvermögen  

Setzt eigene Interessen konsequent durch  

Vorteil: Schnelle Entscheidung  

Nachteil: Spannungen im Team  

➡ Geeignet bei dringendem Handlungsbedarf im Projektmanagement.  

2. Zusammenarbeiten  

Hoher Kooperationswille, hohes Durchsetzungsvermögen  

Ziel ist eine Win-Win-Lösung  

Vorteil: Nachhaltige Lösungen, gute Teamdynamik  

Nachteil: Zeitintensiv  

➡ Ideal für komplexe Konfliktsituationen, bei denen langfristige Zusammenarbeit gefragt ist. 

3. Vermeiden  

Niedriger Kooperationswille, niedriges Durchsetzungsvermögen  

Konflikte werden ignoriert  

Vorteil: Keine direkte Auseinandersetzung  

Nachteil: Probleme bleiben ungelöst  

➡ Kurzfristig entlastend – langfristig riskant in der Konfliktbewältigung.  

4. Entgegenkommen  

Hoher Kooperationswille, niedriges Durchsetzungsvermögen  

Gibt nach, um Harmonie zu bewahren  

Vorteil: Beziehungspflege  

Nachteil: Eigene Interessen werden zurückgestellt  

➡ Passend, wenn das Gegenüber Expertise oder Vorteile bringt.  

5. Kompromiss  

Mittlerer Kooperationswille, mittleres Durchsetzungsvermögen  

Beide Seiten machen Zugeständnisse  

Vorteil: Schnelle, faire Lösung  

Nachteil: Qualität kann leiden  

➡ Häufig praktikabel im Projektmanagement, z. B. bei Zeitdruck.  

Fazit: Konflikte analysieren und gezielt lösen  

Das Thomas-Kilmann-Konfliktmodell bietet eine fundierte Basis, um Verhalten in Konfliktsituationen zu verstehen und zielgerichtete Maßnahmen zur Konfliktbewältigung abzuleiten. Besonders im Projektmanagement ist es entscheidend, Konflikte nicht zu ignorieren, sondern aktiv und bewusst anzugehen. So lassen sich Reibungsverluste minimieren und die Teamleistung gezielt stärken.  

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Bildnachweise:  
Foto 90412776© Supertrooper | Dreamstime.com  
Adobe Stock 214439515  

 

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