Konflikte sind im Projektmanagement unvermeidlich. Um Konflikte zielführend zu lösen, sollten Sie deren Dynamiken verstehen. Mithilfe des Thomas-Kilmann-Konfliktmodells können Sie menschliches Verhalten in Konfliktsituationen analysieren. Es bietet Ihnen praktische Ansätze zur Konfliktbewältigung. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen das Modell und seine Anwendung im Projektkontext vor.
Was ist das TKI-Modell?

Das TKI-Modell ist ein Instrument zur Analyse und Bewertung von Konfliktsituationen. Entwickelt von Kenneth W. Thomas und Ralph H. Kilmann zeigt es auf, welche Konfliktverhaltensstile Menschen abhängig von ihrem Kooperationswillen und Durchsetzungsvermögen haben.
Die zwei Grunddimensionen des Konfliktverhaltens
Kooperationswille
Der Fokus liegt auf der Orientierung an den Interessen und Bedürfnissen anderer.
Durchsetzungsvermögen
Hier steht das eigene Interesse im Vordergrund – verbunden mit dem Willen zur Selbstbehauptung.
Fünf Konfliktverhaltensstile nach dem TKI-Modell
1. Dominieren
Niedriger Kooperationswille, hohes Durchsetzungsvermögen
Setzt eigene Interessen konsequent durch
Vorteil: Schnelle Entscheidung
Nachteil: Spannungen im Team
➡ Geeignet bei dringendem Handlungsbedarf im Projektmanagement.
2. Zusammenarbeiten
Hoher Kooperationswille, hohes Durchsetzungsvermögen
Ziel ist eine Win-Win-Lösung
Vorteil: Nachhaltige Lösungen, gute Teamdynamik
Nachteil: Zeitintensiv
➡ Ideal für komplexe Konfliktsituationen, bei denen langfristige Zusammenarbeit gefragt ist.
3. Vermeiden
Niedriger Kooperationswille, niedriges Durchsetzungsvermögen
Konflikte werden ignoriert
Vorteil: Keine direkte Auseinandersetzung
Nachteil: Probleme bleiben ungelöst
➡ Kurzfristig entlastend – langfristig riskant in der Konfliktbewältigung.
4. Entgegenkommen
Hoher Kooperationswille, niedriges Durchsetzungsvermögen
Gibt nach, um Harmonie zu bewahren
Vorteil: Beziehungspflege
Nachteil: Eigene Interessen werden zurückgestellt
➡ Passend, wenn das Gegenüber Expertise oder Vorteile bringt.
5. Kompromiss
Mittlerer Kooperationswille, mittleres Durchsetzungsvermögen
Beide Seiten machen Zugeständnisse
Vorteil: Schnelle, faire Lösung
Nachteil: Qualität kann leiden
➡ Häufig praktikabel im Projektmanagement, z. B. bei Zeitdruck.
Fazit: Konflikte analysieren und gezielt lösen
Das Thomas-Kilmann-Konfliktmodell bietet eine fundierte Basis, um Verhalten in Konfliktsituationen zu verstehen und zielgerichtete Maßnahmen zur Konfliktbewältigung abzuleiten. Besonders im Projektmanagement ist es entscheidend, Konflikte nicht zu ignorieren, sondern aktiv und bewusst anzugehen. So lassen sich Reibungsverluste minimieren und die Teamleistung gezielt stärken.
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